„Das Anna Haus hat als geistliches Haus das Klima in der Stadt Hadamar bestimmt“

Herr Duchscherer

„Das Anna Haus hat als geistliches Haus das Klima in der Stadt Hadamar bestimmt."

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Ja, mein Name ist Heinz Duchscherer. Ich bin in Hadamar geboren – 1933 und bin hier in der Stadt aufgewachsen und habe dann später nach meinem Abitur dann Theologie studiert.

Meine erste Erinnerung an dieses Haus allerdings war so mit fünf Jahren, da ich mit einem Freund oft hier die Schulstraße hoch zur Faulbacher Straße zu einem Bauernhof ging. Und da beobachtete ich sehr oft an der Ecke zur Schulstraße hier im Haus so eine kleine Tür, in der oft eine Ordensschwester stand, die sehr freundlich mit den Leuten neugierig sich unterhalten hat. Nachdem die Ordensschwestern dann das Haus verlassen mussten und aus dem Haus dann zunächst- glaube ich – ein Lazarett wurde. Und dann wurde es als Gebäude gebraucht für eine Oberschule. Und in dieser Zeit kann ich mich entsinnen, dass ich wohl 1944 hier im ersten Stock in einem großen Klassenraum war. Da wurde die Aufnahmeprüfung in die Oberschule abgenommen. Und bei dem ersten Schultag wurden wir dann in diesem Raum hier eingeladen. Das war damals eine Aula. Ein älterer Kollege von mir, der ist vier Jahre älter als ich , der konnte sich entsinnen, dass auf der Stirnseite dieser Kapelle eine Inschrift angebracht war: Wer Höheres will, muss Niederes beugen. Das war, wenn ich im Nachhinein das bedenke, ein ganz typische Motto des Nationalsozialismus.

Ich glaube schon Mitte 44 hatten wir schon keine Schule mehr, weil hier in dieses Haus dann ein Lazarett einzog und wir unseren Schulunterricht in Kinos verbrachten. Und dann zum Schluss 1944 fiel dann aller Unterricht aus- wegen der Jagdbomber, war das alles zu gefährlich.

Das waren so Erinnerungen an das Anna Haus.

Ja für mich persönlich habe ich dann später natürlich erst kennengelernt, dass das eine alte Einrichtung ist, die schon auf die Zeit von dem Fürstenhaus zurückgeht. Das Anna Haus war immer eines der geistlichen Häuser, von denen wir in der Stadt mehrere hatten, die schon das Klima der Stadt bestimmt haben.

Ein Platz, wo ich froh bin, dass hier Ärzte sind, die helfen.

Das hier auch regelmäßig in der Kapelle Gottesdienst ist, muss ich auch staunen. Der Pfarrer setzt mich dann auch öfters ein, dass ich hier mithelfe.